Neue Studie Demokratiebildung im Grundschulalter: Kinderstudie veröffentlicht

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) beauftragte ein Forschungsteam des Instituts für Grundschulforschung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit einer Studie zur Demokratiebildung im Grundschulalter. Nachdem im vergangenen Jahr der erste Teil des Abschlussberichts „Demokratiebildung im Grundschulalter“ erschien, wurde kürzlich der zweite Teil, die Kinderstudie „Kinder reden mit“ von der DKJS veröffentlicht. Die Studie beschäftigt sich unter anderem mit Fragen wie: Was ist Demokratiebildung bzw. Mitbestimmung? Was wünschen sich Kinder für Beteiligungsformen? Wo können sie in der Schule mitbestimmen?

Die Ergebnisse zeigen deutlich: Kinder wünschen sich mehr Mitbestimmung, vor allem im Unterricht und bei Lernzielkontrollen. Um mehr Mitbestimmung an Grundschulen zu ermöglichen, können beispielsweise Bewertungskriterien von Lernzielkontrollen für Kinder transparenter gemacht oder Themen, die die Kinder besonders interessieren, stärker in den Unterricht aller Fächer eingebunden werden. Auch können Materialien, wie beispielsweise Arbeitsblätter, von den Kindern mitgestaltet werden. 

Die Studie zeigt, dass Demokratiebildung häufiger gelingt, wenn Lehrkräfte positiv zu den Themen Mitbestimmung und Beteiligung von Kindern stehen. Sie benötigen aber Methoden und Instrumente, um die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder in den Schullalltag zu integrieren. Deshalb formuliert die Studie ableitend aus den Ergebnissen konkrete Handlungsempfehlungen und Impulse für Fachkräfte an Grundschulen. Die Studie möchte Lehrkräfte darin bestärken, mehr Mut zur Mitbestimmung von Kindern zu haben. Demokratiebildung bzw. Mitbestimmung werden dabei als ein Prozess angesehen, der in kleinen Schritten vorangehen und etabliert werden kann.